Reisen & Recherchen

Auf Recherche in Rom

Einen Roman zu schreiben bedeutet auch, sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Bei der Geschichte, an der wir gerade schreiben, war dies relativ einfach, denn sie spielt in der Hauptsache in München und Augsburg. Doch mittlerweile wirft der nächste Roman seine Schatten voraus, und da hieß es für uns, den Weg nach Rom anzutreten.

Zuerst wollten wir wie gewohnt mit Auto und Wohnwagen dorthin fahren, doch es zeigte sich bereits im Vorfeld, dass wir auf uns allein gestellt einige der wichtigsten Stellen im Vatikan nicht zu sehen bekommen würden. Da wir uns nicht nur auf geschriebenes Material und Bilder verlassen wollten, entschieden wir uns schließlich, uns einer Pilgergruppe anzuschließen, die Ende September, Anfang Oktober 2009 mit geistlicher Begleitung Rom aufsuchen wollte. Dies erwies sich als doppelter Vorteil, denn wir teilten das Zugabteil während der Fahrt mit dem Reiseleiter und dem uns betreuenden Geistlichen und konnten daher bereits auf dem Weg dorthin Fragen stellen. Beide Herren erwiesen sich als sehr kooperativ und sorgten dafür, dass diese Reise für uns zu einem vollen Erfolg wurde.

Außerdem mussten wir diese Reise nicht allein antreten. Unsere Agenturbetreuerin, die mehrere Jahre in Italien gelebt hatte, begleitete uns und unterstützte uns bei unseren Recherchen. Da sie zudem fließend italienisch spricht und sich in der Stadt ausgezeichnet auskennt, konnten wir das Programm der Pilgerreise geschickt mit unseren persönlichen Abstechern kombinieren.

So haben wir nicht nur die Hauptkirchen Roms aufgesucht, sondern auch ein paar weitere, die in unserem Roman eine große Rolle spielen werden. Wir durchmaßen das antike Rom und ermittelten, von welchen Bauten es vor fünfhundert Jahren mehr als nur ein paar Trümmer gab. Außerdem sind wir kreuz und quer durch den Stadtteil Trastevere spaziert. Lange Wanderungen bei für uns noch recht sommerlichen Temperaturen, Busfahrten durch die wichtigsten Stadtteile und Besichtigungen der für den Roman ins Auge gefassten Örtlichkeiten wechselten in rascher Reihenfolge ab und wenn wir abends mit wund gelaufenen Füßen ins Hotel zurückkehrten, sichteten wir die Unterlagen, die wir unterwegs besorgt hatten. Hier muss man ausdrücklich die Geduld unseres Reiseleiters loben, der uns jedes Mal Zeit genug ließ, in den Buchläden zu stöbern, und uns bei unseren Exkursionen auf eigene Faust immer einen Treffpunkt nannte, an dem wir uns wieder der Gruppe anschließen konnten.

Auch wenn die Fahrt durch unser straffes Programm anstrengend war und wir den römischen Klimaanlagen zuletzt eine heftige Bronchitis zu verdanken hatten, konnten wir schließlich beruhigt nach Hause zurückkehren. Große Teile des Romans, der in Rom spielen wird, hat dort bereits Gestalt angenommen.

Wenn ihr euch fragen solltet, um welchen Roman es sich dabei handelt, so können wir nur sagen, dass es ein Wiedersehen mehr mit guten alten Bekannten geben wird.

Iny und Elmar Lorentz