Reisen & Recherchen
Ein bis zweimal im Jahr treffen wir uns mit unserer Agentin, um über unsere laufenden Projekte und die Planungen für die nähere Zukunft zu sprechen. In der Regel finden diese Besprechungen bei uns oder in der Agentur statt. Diesmal aber war unsere Agentin der Meinung, dass wir über unseren Tellerrand hinausschauen sollten, und wählte daher die traditionsreiche Bäderstadt Baden-Baden für unser Treffen aus. Der Hauptgrund war allerdings die Aufführung des 'Glöckners von Notre Dame' auf der Freilichtbühne Ötigheim bei Baden-Baden, die wir uns am zweiten Tag ansehen sollten.
Zunächst aber machten wir uns Gedanken darüber zu machen, was und wie viel wir im nächsten Jahr schreiben sollten. Auch galt es, sich auf mehrere Gespräche mit Verlagen vorzubereiten, die in der nächsten Zeit stattfinden werden. An der Reise nach Baden-Baden nahm auch unsere Filmagentin Isabel teil, die uns Auskünfte über den Fortgang bei der Verfilmung vom 'Vermächtnis der Wanderhure' gab. Aus Termingründen hatten wir diesmal nicht die Dreharbeiten bei Prag besuchen können, so dass wir natürlich neugierig waren, was es so Neues gibt.
Isabel hatte auch den Vorschlag gemacht, uns mal eine Aufführung im Freilichttheater von Ötigheim anzusehen, um zu erleben, wie dem Publikum historische Stoffe jenseits von Romanen und Filmen dargeboten werden. Daher machten wir uns am Sonntag, dem 05.08.2012 am Nachmittag auf den Weg nach Ötigheim und waren erst einmal erstaunt über den enormen Zuschauerandrang. Sämtliche 4.000 Karten waren verkauft worden. Allerdings wurde dem Publikum wurde auch eine gigantische Kulisse geboten. So war die Kirche Notre Dame fachmännisch nachgebildet worden und bildete die Kulisse für das Historienspiel nach dem Roman von Victor Hugo.
Das Theaterstück war genau so aufwändig wie die Kulissen und die Regie nutzte alle Möglichkeiten, die ihr eine so große Freilichtbühne gab, von angefangen Massenszenen bis hin zum Einsatz von Pferden, Kutschen und automatischen Hebebühnen, mit denen stets neue Requisiten ins Spiel gebracht wurden. Für uns war es sehr interessant, dabei zuzuschauen, auch wenn 'Der Glöckner von Notre Dame' wegen seines düsteren Endes nicht unbedingt zu unserer Lieblingslektüre zählt.
Auf jeden Fall hatten sich die Schauspieler den donnernden Applaus am Ende des Stückes redlich verdient. Danach aber galt es, 4.000 Zuschauer wieder auf die Landstraße zu bringen. Zum Glück führte Isabel uns auf einen Schleichweg nach Baden-Baden zurück. Dort setzten wir uns noch einmal mit ihr und Lianne auf der Terrasse eines Restaurants zusammen, um noch einige Punkte zu besprechen. Einsetzender Regen beendete zu später Stunde das traute Beisammensein. Wir verabschiedeten uns von Lianne und Isabel mit dem Gefühl, ein interessantes und angenehmes Wochenende erlebt zu haben. Die nächste Besprechung findet allerdings wieder in der Agentur statt, da solche Ausflüge wie dieser auf Dauer doch zu anstrengend werden.
Der nächste Vormittag brachte für uns den Abschied von Baden-Baden. Auf dem Heimweg machten wir noch in Blaubeuren Halt und suchten den Blautopf sowie das danebenliegende Kloster auf, für die wir uns schon länger interessiert hatten. Danach steuerten wir unseren Dicken in Richtung Heimat und kamen trotz wolkenbruchartiger Regenfälle gut nach Hause. Nach den drei aufregenden Tagen freuen wir uns wieder auf unsere Computer und die Romane, die wir gerade schreiben.
Iny und Elmar Lorentz