Reisen & Recherchen

Auf Recherche in Kärnten, Slowenien, Friaul und Venetien
Dr. Alfred Meschnigg, BM Erich Kessler und wir
 

Nachdem uns die Recherchereisen der letzten Jahre teilweise sehr weit in die Ferne geführt hatten, konnten wir heuer wieder unseren Wohnwagen laden und zu morgendlicher Stunde in Richtung Kärnten aufbrechen. Diesmal war auch unsere Freundin und Lektorin Ingeborg, die letztes Jahr bei der Islandreise pausiert hatte, wieder mit von der Partie. Wie schon während unserer Recherchereise auf den Spuren Kaiser Friedrichs II. nach Süditalien hatten wir für sie wieder eine Unterkunft in einem Campingbungalow gebucht.

Die Anreise ging erfreulich störungsfrei vonstatten und wir kamen gut in Villach in Kärnten an. Dort hatten wir uns mit Dr. Alfred Meschnigg verabredet, der sich erboten hatte, uns zu den möglichen Schauplätzen unseres geplanten Romans zu führen. Zunächst gab es noch gewisse Abstimmungsschwierigkeiten, da Elmar das Handy im Wohnwagen vergessen hatte und Alfred daher vergebens versuchte, uns mitzuteilen, dass sich der geplante Treffpunkt geändert hätte. Nachdem Elmar das Handy geholt hatte, kamen wir dann aber doch zusammen.

Herr Dr. Meschnigg hatte eine Powerpoint-Präsentation für uns vorbereitet, mit der er uns die ins Auge gefassten Ziele vorstellte. Es waren nicht wenige, doch bis auf eine nachrangige Stelle haben wir alle geschafft. Die nächsten Tage sausten wie quer durch Kärnten, Slowenien und Friaul, besichtigten Museen, Kirchen, Burgen und Landschaften und lernten dabei einige interessante Menschen kennen. Alfred Meschnigg hatte die Recherche exzellent vorbereitet, denn wir erhielten private Führungen in Villach und in Arnoldstein. Dort lernten wir auch den Bürgermeister, Herrn Erich Kessler kennen, von dem wir nicht nur die Chronik von Arnoldstein, sondern auch weiteres Material über die Gegend erhielten.

Alfred Meschnigg versorgte uns ebenfalls mit Informationen und lieh uns etliche Bücher aus, die wir für die Recherche verwenden dürfen. Selbstverständlich haben wir uns auch selbst Unterlagen besorgt, so dass die Recherche für diesen Roman in den nächsten Wochen erfolgreich weitergehen wird. Wie bereits in Polen, in der Südsee und auf Island sprossen die Ideen für den Roman immer mehr und wir freuen uns darauf, ihn in absehbarer Zeit in Angriff nehmen zu können.

Es waren anstrengende, aber auch schöne und befruchtende Tage in Kärnten sowie den angrenzenden Gebieten Sloweniens und Friauls. Ein besonderer Dank gilt hier Alfred Meschnigg, der sich uns selbstlos aus Chauffeur zur Verfügung gestellt hat. Im Gegensatz zu uns kennt er die Gegenden, die wir aufsuchen wollten, und auch die Straßen. Die waren manchmal ganz schön eng und kurvig und an ein paar Stellen erinnerten sie mehr an einen Trampelpfad als an eine Fahrstraße. Aber das ist das Schöne an der Recherche: Man erreicht dabei Stellen, die sonst nur sehr wenige zu sehen kommen.

Schließlich hieß es Abschied von Kärnten zu nehmen, nicht jedoch von Alfred Meschnigg. Dieser folgte uns nach Venedig, um uns dort noch einige wichtige Stellen zu zeigen. Wir hingen unseren Wohnwagen an und fuhren durch das Kanaltal und das Canal del ferro nach Süden. Als neuen Standort hatten wir uns einen Campingplatz in Cavallino ausgewählt, den wir schon einmal vor 29 Jahren angefahren hatten. Wir merkten rasch, dass die Zeit Veränderungen mit sich bringt. Ging es damals darum, gemütlich zu campen, war nun Fun angesagt. Allerdings nicht für uns, denn wir hatten auch hier unser Programm abzuarbeiten.

Zuerst fuhren wir mit dem Fährboot nach Venedig und trafen uns dort mit Alfred Meschnigg. Alfred kennt nicht nur Kärnten, Slowenien und Friaul wie seine Westentasche, sondern auch Venedig und brachte uns an Stellen, die äußerst interessant waren. Der Hitze und den Stufen geschuldet klinkten sich Iny und Ingeborg ein paar Mal aus und setzten sich in ein Café, während Elmar Alfred immer mehr um dessen Fitness beneidete, wenn es wieder einmal die Stufen von Venedig hoch- und runterging. Eine der Stellen, zu denen Alfred uns brachte, trug den Namen Ponte Tetta und hatte mit hervorstechenden Merkmalen weiblicher Anatomie zu tun. Natürlich wusste Alfred auch ihre Geschichte. Mal sehen, vielleicht können wir sie sogar verwenden.

Am Abend brachte Alfred uns zu unserem Schiff, das uns wieder in Richtung Campingplatz bringen sollte. Jetzt hieß es nun doch, für eine gewisse Zeit Abschied zu nehmen. Danke, Alfred, für alles, was du für uns getan hast!

Wir kehrten zum Wohnwagen zurück, wobei wir außer dem überfüllten Schiff einen noch überfüllteren Bus benützen mussten und beschlossen, die weiteren Fahrten zum Fährhafen mit dem eigenen Auto zu unternehmen. Zuerst aber waren wir um einen Ruhetag froh, um uns ein wenig von den Anstrengungen zu erholen. In den nächsten Tagen ging es dann aber munter weiter. Wir fuhren noch mal nach Venedig und durchstreiften dort Stadtteile, die selbst Ingeborg, die schon oft dort gewesen war, noch nie gesehen hatte. Die Inseln Torcello und Burano standen ebenso auf unserer Liste wie die Umgebung der Lagune.

Den letzten Tag nutzten wir, um alles zu sortieren und uns reisefertig zu machen. Da fast 600 Kilometer mit angehängtem Wohnwagen vor uns lagen, brachen wir früh auf und kamen ausgezeichnet voran, bis wir dann die deutsche Grenze erreichten und dort wegen der Grenzkontrollen über eine Stunde verloren. Wir fragten uns, wie es sein wird, wenn der Ferienverkehr eingesetzt hat. Dann dürfte sich die Wartezeit an der Grenze spektakulär erhöhen.

Schließlich kamen wir doch zu Hause an, stellten den Wohnwagen ab und brachten Ingeborg in ihr Domizil, bevor auch wir die Haustür hinter uns schlossen. Wenn ihr jetzt fragt, ob wir unsere Recherchereisen für diesen Roman abgeschlossen haben, ertönt ein striktes Nein als Antwort. Wir haben bereits einen Kurztrip von mehreren Tagen eingeplant, um uns noch einige Sachen in Venedig anzusehen.

Iny und Elmar Lorentz