Reisen & Recherchen
Das Wichtigste für einen Autoren historischer Romane ist eine umfassende Recherche. Dafür sind Sachbücher und dergleichen zwar gut, aber genauso wichtig ist es, sich die Relikte aus alter Zeit selbst anzusehen. Auch wenn die Recherchen für den nächsten Roman bereits weit gediehen waren, hatten wir das Gefühl, es fehlt noch ein letztes Quäntchen an Information. Daher rückte für uns ein Besuch im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle immer mehr in den Fokus.
Wir bereiteten uns im Vorfeld sorgfältig vor, buchten eine persönliche Führung und Eintritt für zwei Tage, und hofften, dass die Gehsteige trotz der Erhöhung der Inzidenzzahlen nicht hochgeklappt wurden, bevor wir das Museum besucht hatten. Zu unserer Erleichterung blieben die Gehsteige unten.
Als es soweit war, beluden wir unsere Rosi und brachen auf. Unsere Mittagspause machten wir in dem Rasthaus, in dem wir auch auf dem Weg zur Leipziger Buchmesse immer eingekehrt sind. Dort hatte die Pandemie zugeschlagen, denn es war nicht viel los. Entsprechend hatte man auch das Angebot eingeschränkt. Wir hoffen, wieder in besseren Zeiten hinkommen zu können.
Rosis Navi ist zwar gewöhnungsbedürftig, dennoch erreichten wir problemlos unser Hotel und checkten ein. Den Rest des Nachmittags blieben wir in unserem Zimmer. Elmar las sich für die Recherche des übernächsten Romans ein, Iny beschäftigte sich mit ihrem Tablet. Nach dem Abendessen ging es mit dem gleichen Programm weiter.
Für den nächsten Tag hatten wir die Führung vereinbart. Wir fuhren mit Rosi zu einem Parkplatz, von dem aus das Landesmuseum fußläufig zu erreichen war, und kamen gut dort an. Die Führung durch Herrn Mertens war äußerst interessant und ergiebig und brachte uns einige wertvolle Hinweise für den geplanten Roman. Ein weiteres tat der sehr gut ausgestattete Museumsshop. Elmar durfte auf dem Rückweg zu Rosi etliche Kilo Bücher schleppen. Wie meinte Iny tröstend: Auch wenn wir nur ein paar Zeilen aus einem Buch brauchen, ist es besser, es zu haben, als diese Zeilen nicht zu kennen.
Im Hotel zurückgekommen konzentrierte Elmar sich wieder auf seine Recherche, während Iny die eingetroffenen E-Mails durchlas und beantwortete.
Am nächsten Tag ging es wieder zu dem Parkplatz und von dort aus zu Fuß zum Museum. Dort vertieften wir die Eindrücke, die wir am Vortag durch die Führung gesammelt hatten, und sahen uns anschließend die Sonderausstellung 'Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra - Neue Horizonte an'. Die war sehr schön aufgebaut, und der einzige Kritikpunkt, den wir nennen können, war das Verbot, die Ausstellungsstücke fotografieren zu dürfen.
Wir hatten allerdings in den Abteilungen der Dauerausstellung die Fotos gemacht, die für unseren Roman wichtig waren. Daher reichte uns für die Himmelsscheibe der Ausstellungskatalog. Wer weiß, vielleicht brauchen wir ihn doch einmal. Einer der Ordner im Museum atmete allerdings sichtlich auf, als wir ihm erklärten, keinen Roman über die Himmelscheibe schreiben zu wollen.
Natürlich kamen wir auch diesmal nicht am Museums-Shop vorbei. Iny waren am Vortag ein paar Bücher aufgefallen, die sie nun doch noch haben wollte, Elmar vergrößerte seine Sammlung an Postkarten mit Ausstellungsstücken und fand auch noch ein Buch, das er vielleicht irgendwann für die Recherche zu einem Roman brauchen könnte. Danach hieß es, Abschied vom Landesmuseum für Vorgeschichte zu nehmen. Um sich nicht von seiner Recherchelektüre ablenken zu lassen, ließ Elmar die Einkäufe in Rosis Kofferraum. Daher ist er mit seinen Recherchen für den Roman nach dem Roman, an dem er gerade schreibt, schon sehr weit gekommen.
Am nächsten Tag brachte Rosi uns brav nach Hause. Eine interessante Fahrt lag hinter uns und die Arbeit an unseren derzeitigen Romanen geht weiter.